Veranstalter:
CUP Touristic GmbH
Marcusallee 7a
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Geschichte
 
 
Ende des 12. Jahrhunderts gründete der böhmische Gaugraf Hroznata von Ovenec in der Gegend in einem Flusstal das Stift Tepl, das zum Prämonstratenserorden gehört. Zu dieser Zeit bestand das Gelände überwiegend aus Sumpf. Im 14. Jahrhundert wurde die durch die Pest entvölkerte Gegend von Deutschen besiedelt. Die Chorherren des Stiftes Tepl wussten bereits im Mittelalter von Heilquellen, die als sauer oder als Säuerling bezeichnet wurden. 1528 wurde das Wasser der Quellen auf Geheiß von König Ferdinand I. auf seine Bestandteile untersucht. Aus der Ferdinandsquelle wurde danach Salz gewonnen, das sich aber wegen seiner abführenden Wirkung nicht als Kochsalz verwenden ließ; es handelte sich um Glaubersalz. 1679 erschien eine Schrift über sechs der Heilquellen.

Im 17. Jahrhundert badeten Kranke aus der Umgebung in dem als heilend geltenden Schlamm und tranken das Wasser der Auschowitzer Quellen. Der Klosterarzt des Stiftes Tepl Johann Josef Nehr untersuchte die Heilwirkung der eisenhaltigen, hypotonischen und mineralisierten Säuerlinge und gab darüber eine beachtete Veröffentlichung heraus. In den Jahren 1807 und 1808 ließ der Abt des Stiftes Chrysostomus Laurentius Pfrogner auf dessen Drängen im Quellgebiet an der Marienquelle, die wegen ihres unangenehmen Geruchs nach Schwefel auch „Stinkquelle“ genannt wurde, ein erstes festes Badehaus errichten.

Im Jahr 1813 wurde der Sekretär Pfrogners Karl Prokop Reitenberger Abt des Stifts und richtete nach den Veröffentlichungen des Klosterarztes Nehr einen Badeort ein, der 1818 als solcher anerkannt wurde und nach der Marienquelle den Namen Marienbad erhielt. Er gilt damit als Begründer des Kurortes Marienbad. Abt Reitenberger setzte Anteile des Klostervermögens für den Aufbau des Kurortes ein, beauftragte Wenzel Skalnik, die Sümpfe trockenzulegen und Parkanlagen zu gestalten. Von 1817 bis 1823 bauten die Architekten Georg Fischer und Anton Turner Kurgebäude und Abt Reitenberger konnte die Anfangszeit des Kurorts Marienbad miterleben. Sein Erfolg löste Widerstand und Missgunst bei Chorherren des Stifts Tepl aus; diese warfen ihm vor, die Geldmittel des Klosters zu verschwenden. Er wurde 1826 zum Rücktritt als Abt gezwungen. Die Stadt Marienbad ließ ihrem Gründer 1879 auf der Kreuzbrunnenpromenade ein Denkmal errichten.

1824 bestand Marienbad aus etwa 40 repräsentativen Gebäuden und hatte bereits einen guten Ruf als Kurort. Johann Wolfgang von Goethe war 1820 zum ersten Mal dort. Ihm zu Ehren wurde in dem Haus seines Aufenthalts, der ehemaligen Pension Zur Goldenen Traube, das Stadtmuseum eingerichtet. Auf dem Platz vor dem Museum (dem Goetheplatz) steht ein Goethe-Denkmal. Richard Wagner fand in der Abgeschiedenheit und Ruhe Marienbads Inspiration. Er entwarf dort zwei seiner wichtigsten Werke, "Lohengrin" und "Die Meistersinger von Nürnberg". Erst 1865 erhielt der Ort die Stadtrechte. Der eigentliche Aufschwung des Kurbetriebs kam ab 1872 mit dem Anschluss an die Eisenbahn, wodurch eine direkte Verbindung nach Wien und Prag geschaffen wurde, ab Dezember 1898 auch nach Karlsbad.

1897 kam Kronprinz Albert Edward, 1901–1910 König Edward VII. von Großbritannien, zum ersten Mal zur Kur nach Marienbad, was den Ruf des Bades sehr förderte. 1904 besuchte ihn dort der österreichische Kaiser Franz Joseph I.; ein Denkmal, das die beiden Monarchen in Lebensgröße auf einer Parkwiese stehend zeigt, erinnert daran.

Die Saison in Marienbad dauerte vom 1. Mai bis zum 30. September. Die jährliche Frequenz war seit 1893 von 16.000 auf nahezu 25.000 Patienten gestiegen. Außerdem hielten sich in jeder Saison ungefähr doppelt so viele Besucher kurzfristig in Marienbad auf.

Im Jahr 1900 hatte Marienbad 4.617 Einwohner. Davon waren 4.504 deutsch- und 25 tschechisch-sprachig.

Der Erste Weltkrieg bedeutete einen Einschnitt, doch ab 1920, nach der 1918 erfolgten Gründung der Tschechoslowakei, lebte die Kur wieder auf, und 1929 wurde die Rekordzahl von 41.000 Kurgästen erreicht. Bis Mitte 1931 setzte die tschechoslowakische Regierung ihre Pläne durch, die Alleinverfügungsgewalt des Stifts Tepl für Marienbad zu beseitigen. Die Bäder und Bäderanlagen wurden einer Kommission aus Vertretern des Staates, der Stadt und des Stifts Tepl unterstellt.

Marienbad gehörte nach der Besetzung des Sudetenlandes durch deutsche Truppen ab 1. Oktober 1938 infolge des Münchner Abkommens bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs zum Reichsgau Sudetenland. Der Krieg stellte eine entscheidende Zäsur dar, da er das vorläufige Ende des internationalen Besucherzuspruchs bedeutete. Die im Jahr 1884 errichtete Synagoge wurde von den Nationalsozialisten in der Reichskristallnacht 1938 zerstört. Das Grundstück der abgerissenen Synagoge blieb seitdem unbebaut. Um den 27. April 1945 kamen im und um den Marienbader Bahnhof knapp 1000 jüdische KZ-Häftlinge aus dem Außenlager Wille (in Rehmsdorf) des KZ Buchenwald (→ Liste der Außenlager des KZ Buchenwald) ums Leben. Sie starben teils an Entkräftung und teils durch MG-Beschuss aus sowjetischen Flugzeugen. Marienbad wurde im Zweiten Weltkrieg nicht zerstört.

Sie hatte am 1. Dezember 1930 7202 (davon 518 Tschechen), am 17. Mai 1939 7706 und am 22. Mai 1947 nur noch 6027 Bewohner. Aufgrund der Beneš-Dekrete wurden die meisten Deutschböhmen 1945 enteignet und vertrieben. Anstelle der deutschsprachigen Bevölkerung wurden in der Stadt Tschechen, hauptsächlich aus Zentralböhmen, angesiedelt.

Die Kureinrichtungen wurden 1946 verstaatlicht. Nach 1948 wurde Marienbad zu einem Kurort für sozialistische Arbeiter. 1952 wurde dort ein balneologisches Forschungszentrum gegründet. Nach der Samtenen Revolution 1989 und dem Zerfall des Ostblocks wurden viele staatseigene Betriebe privatisiert, darunter auch alle Kureinrichtungen, Hotels, Wohngebäude und sonstigen Betriebe in Marienbad. Viele Gebäude, vor allem die im Kurbezirk, sind inzwischen saniert und restauriert. Man setzt wieder stark auf ausländische Kurgäste, vor allem Deutsche und Russen, und weiterhin auf inländische Kurgäste

Quelle: Wikipedia

 
 

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